Das Problem

Im Gangesdelta sind die oberen Grundwasservorkommen zu großem Teil mit Arsen verseucht. Es handelt sich hierbei um natürliche Arsenvorkommen im Boden und nicht durch ein von Menschen entstandenes Problem. Da die meisten Brunnen ab den 1970er Jahren unwissentlich nicht ausreichend tief gebohrt wurden, schätzt die WHO das es heute zwischen 35 – 70 Millionen chronisch vergiftete Menschen in Bangladesch gibt. Eine chronische Arsenvergiftung (Arseniosis) zerfrisst zuerst die Haut, kann im Verlauf zu verschiedenen Tumoren führen und schließlich auch zum Tod.

Die Lösung

Das Problem von arsenverseuchtem Grundwasser kann umgangen werden, indem Brunnen mindestens 90m tief gebohrt werden – man spricht hierbei von sogenannten Tiefbrunnen. Hier befinden sich tiefere Grundwasservorkommen, welche nicht mit Arsen kontaminiert sind. Es gibt auch Organisationen welche sich darauf spezialisiert haben Filteranlagen zu installieren, welche das Arsen aus bereits bestehenden Brunnen herausfiltern. Wir verfolgen jedoch den Ansatz neue Tiefbrunnen zu bauen, um an sauberes Trinkwasser zu gelangen.

– Projekt in 2021 –

KOOPERATION MIT DER UNIVERSITÄT VON DHAKA

Zusammen mit dem renommierten Professor Dr. Kazi Matin Ahmed von der University of Dhaka (Department of Geology) haben wir eine Kollaboration ins Leben gerufen. Auf Grundlage wissenschaftlicher Daten und Analysen haben Dr. Kazi Matin Ahmed und seine Studenten eine Art Landkarte erstellt, um zielgerichtet den Bau von neuen Brunnen im Land zu organisieren. So werden auch alte Brunnen zeitnah durch neue Tiefbrunnen ersetzt und es entstehen dort neue Brunnen, wo diese am meisten benötigt werden.

Wir übernehmen die anfallenden Kosten für den Bau dieser Tiefbrunnen. Die Brunnen werden an zentralen Plätzen im Dorf gebaut, sodass möglichst viele Menschen Zugang dazu haben. Die Bauarbeiten werden von Dr. Kazi Matin Ahmed organisiert und von lokalen Unternehmen ausgeführt. Anschliessend testen die Studenten die neuen Tiefbrunnen auf eine ordnungsgemässe Installation. Die gewonnen Erkenntnisse bringen die Studenten im Rahmen ihrer Arbeit mit in die Fakultät der Universität ein.

Ursprünglich wollten wir mit der Projektarbeit bereits 2020 beginnen, doch die Corona-Pandemie kam uns allen dazwischen. Umso glücklicher waren wir als im Frühjahr 2021 die ersten 6 Tiefbrunnen gebaut wurden. Anschließende Laboruntersuchungen ergaben keine erhöhten Werte von Arsen und auch die Salzkonzentration im Brunnenwasser ist unbedenklich. Auch wenn durch die Pandemie noch nicht alles so reibungslos läuft wie wir es uns manchmal wünschen, freuen wir uns doch sehr über den Start dieser hoffentlich noch lang anhaltenden Kooperation. Weitere Tiefbrunnen sind bereits in Planung.

  • Unsere Projekte

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– erfolgreiche Projekte seit 2016 –

Mehrere Tiefbrunnen für Sakrail

Dank euren finanziellen Zuwendungen und der tatkräftigen Unterstützung unserer Freunde in Bangladesch, haben wir seit 2016 den Bau mehrerer Tiefbrunnen im Dorf Sakrail (Barisal Division) finanziert. Unser Koordinator vor Ort, Nannu, hat zusammen mit den Dorfbewohner nach geeigneten Plätzen gesucht und auch die Bauarbeiten vor Ort mitorganisiert. Um die Ergebnisse zu kontrollieren sind wir selbst nach Bangladesch gereist, haben Wasserproben genommen und diese in Deutschland im Labor analysieren lassen. Die Konzentration von Arsen lag jedes mal unterhalb des Grenzwertes von 10μg/Liter – WHO Grenzwert für Arsen im Trinkwasser. Lediglich der Eisenwert lag oberhalb des Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung. Der Grenzwert für Eisen ergibt sich jedoch vorwiegend aufgrund der Einschränkung für die Gebrauchseigenschaften von Wasser, wie beispielsweise der Ablagerung in Rohrsystemen. Die WHO hält einen Grenzwert für Eisen aufgrund gesundheitlicher Bedenken nicht für erforderlich.

Während unserer Projektreisen haben wir auch von bereits bestehenden Brunnen Wasserproben genommen und im Labor analysieren lassen. Die Laboranalyse eines Brunnens in der Hindu-Community wies deutlich erhöhte Werte an Mangan auf. Dies kann, bei dauerhafter Einnahme, ernsthafte Erkrankungen verursachen. Deshalb entschlossen wir uns, diesen Brunnen durch einen neuen Tiefbrunnen zu ersetzen. Die Bauarbeiten wurden im November 2018 abgeschlossen und im März 2019 konnten wir eine Wasserprobe des neuen Brunnens analysieren lassen. Die Laboranalyse ergab das die Mangankonzentration deutlich unterhalb des Grenzwertes lag, sodass nun keinerlei Gefahr mehr durch das Brunnenwasser besteht.

Durch den Erhalt von Sachspenden haben wir auch die lokale Grundschule in Sakrail materiell unterstützt. Wir haben neben Schreibmateriallien und kleinem Spielzeug auch Zahnbürsten, Zahnpasta und andere Hygieneartikel mitgebracht und zusammen mit den Lehrern eine Hygieneschulung durchgeführt.

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